Die sechs Etappen des Grenzgängers sind als anspruchsvoll einzuordnen. Die Tour verläuft immer wieder über ausgedehnte Geröllfelder, entlang ausgesetzter Grate und durch steile Flanken. Insgesamt werden in sechs Tagen über 80 Kilometer und gut 6.000 Höhenmeter zurückgelegt. Dort, wo der Weg nicht direkt entlang der Grenze verläuft, wird sie immer wieder überschritten – auf dem Weg wechselt man jeden Tag mindestens einmal zwischen Österreich und Deutschland – häufig deutlich öfter. Übernachtet wird in Hütten oberhalb der Waldgrenze inmitten des Naturschutzgebietes Allgäuer Alpen oder aber in den Talorten Schattwald (Tannheimer Tal), Hinterhornbach (Lechtal) und Hinterstein (Hintersteiner Tal).
Mehrtagestour inmitten der Allgäuer Alpen - Grenzgänger - Fels, Himmel, Freiheit
Vom Glück auf
dem GRENZGÄNGER
Mit GUIDE auf
dem GRENZGÄNGER
Besonders anders:
die WILLERSALPE
HOCHVOGEL -
ein Selbstversuch
WASSERFÄLLE & SEEN
entlang des Grenzgängers
Das WANDERBUCH
zum Grenzgänger
HOCHVOGEL -
der bröckelnde Berg
Passt gut auf die Natur auf.
Wichtiges zum NATURSCHUTZ.
Achtung BAUSTELLE!
Handarbeit und sonst (fast) nichts
Etappe 1 - Bschießer, Ponten, Zirleseck & Willersalpe (und mit Abstieg nach Hinterstein)
- Länge: 8,5 km
- Höhe: ↑ 1.054 hm ↓ 1.283 hm
- Dauer: 7:00 h
Die erste Etappe des Grenzgängers führt uns zu den markanten Gipfeln des Tannheimer Tals: Bschießer und Ponten. Der Gratweg ist einfach zu begehen und bietet imposante Ausblicke. In einer abwechslungsreichen Wanderung geht es durch viele Vegetationsstufen von Schattwald hinauf zur Unteren Stuibenalpe, bis wir uns an unserem ersten Gipfel, dem Bschießer, inmitten einer alpinen Landschaft wiederfinden. Über einen wilden, aber kaum ausgesetzten Grat gelangen wir zu unserem zweiten Gipfel, dem Ponten, dessen Kreuz wir über eine anspruchsvolle letzte Passage erreichen. Von hier führt uns der Weg auf der deutschen Seite hinab zur urigen Willersalpe. Achtung: Die Übernachtung in der Willsersalpe ist aufgrund von Personalmangel leider derzeit nicht möglich. Es besteht aber die Möglichkeit zum Abstieg hinunter nach Hinterstein, was uns jeweils gut 1,5 h zusätzliche Wegstrecke auf dem Grenzgänger "beschert"!
Etappe 2 - Geißeckjoch, Schrecksee & Landsberger Hütte
- Länge: 11,5 km
- Höhe: ↑ 1.609 hm ↓ 672 hm
- Dauer: 7:00 h
Nach der Übernachtung in Hinterstein steigen wir zunächst wieder hinauf zur Willersalpe (gut 1,5 h), wo wir wieder in den Grenzgänger starten. Zunächst geht es steil und teilweise etwas anspruchsvoll hinauf zum Geißeckjoch, von wo wir nicht nur den herrlichen Vilsalpsee von oben sehen können, sondern auch unser Etappenziel, die Landsberger Hütte, erahnen können. Unterhalb des felsigen Rauhhorns gelangen wir in das nächste Joch, von dem wir nun das erste Mal den Schrecksee erblicken können. Nur schwer lösen wir uns einige Kilometer später von diesem sagenhaften Anblick! Wieder wechselt unser Blick am nächsten Sattel. Durch eine sanfte Graslandschaft erreichen wir unseren letzten Übergang für heute, das westliche Lachenjoch, das uns endlich den Blick auf unser Etappenziel ermöglicht. Während die Füße die verdiente Pause genießen, bleibt Zeit, von der herrlichen Sonnenterrasse der Landsberger Hütte aus die düstere Nordwand der Lachenspitze mit ihrem anspruchsvollen Klettersteig zu bestaunen.
Etappe 3 - Über den Jubiläumsweg zum Prinz-Luitpold-Haus
- Länge: 12,3 km
- Höhe: ↑ 724 hm ↓ 681 hm
- Dauer: 6:00 h
Ein abwechslungsreicher Wandertag, unter anderem auf dem Jubiläumsweg, wartet auf uns. Zunächst wandern wir zurück in Richtung Schrecksee und bald links in Richtung Prinz-Luitpold-Haus. Der Hochvogel, der mächtige, unübersehbare Felsriese, dominiert heute unseren Ausblick. Anfangs noch unendlich weit weg, kommen wir ihm auf dem beeindruckendsten Teilstück des Jubiläumswegs näher. Immer wieder müssen wir dabei anspruchsvolle Passagen bewältigen, die jedoch meist mit Drahtseilen entschärft sind. Gerade, als wir uns nach einigen Stunden am Hochvogel langsam satt gesehen haben, biegen wir ab und stehen vor der größten Herausforderung der heutigen Etappe: Das Geröllfeld zur Bockkarscharte ist steil, lang und beschwerlich zu erklinmen. Ob man sich dann mehr über den Anblick einiger der markantesten Gipfel des Allgäus oder aber über die überraschend nahe Hütte freut, sei jedem selbst überlassen!
Etappe 4 - Himmelecksattel, Hornbachjoch & Hinterhornbach
- Länge: 15,4 km
- Höhe: ↑ 928 hm ↓ 1.670 hm
- Dauer: 7:30 h
Während wir am Vortag die Allgäuer Klassiker wie Höfats, Trettach und Schneck von der Ferne bewundern konnten, kommen wir ihnen heute richtig nahe. Den Anfang macht der Schneck, dessen Vorgipfel trainierte Wanderer durchaus auch »mitnehmen« können. Uns erwartet sogleich der sagenhafte Blick auf die wunderschöne Höfats. 70 Grad steil ragen ihre Flanken auf, gekrönt von gleich vier spitzen Gipfeln. Bald durchwandern wir herrliche Blumenwiesen und ausgedehnte Geröllfelder, um am Hornbachjoch wieder eine völlig neue Perspektive zu erleben: Wieder erscheint der Hochvogel, diesmal jedoch von seiner anderen, nicht minder spektakulären Seite. Aber auch die Hornbachkette mit ihren Dolomit-Gipfeln zieht unsere Blicke auf sich. Zeit zum Schauen bleibt auf dem langgezogenen Rücken des Kanzbergs genug. Der Abstieg erfolgt durch den Wald nach Hinterhornbach, wo wir in einem Gasthof übernachten können.
Etappe 5 - Hinterhornbach, Hochvogel & Hintersteiner Tal
- Länge: 13,8 km
- Höhe: ↑ 1.275 hm ↓ 1.317 hm
- Dauer: 7:30 h
Von Hinterhornbach steigen wir unterhalb des Hochvogels auf jener Seite hinauf, auf der früher noch ein anspruchsvoller Steig direkt auf den Gipfel zog. Da der Berg sich jedoch in den letzten Jahren immer mehr spaltet und ein Bergsturz wahrscheinlich ist, kommt eine Begehung dieser Variante nicht mehr in Frage. Wir hingegen wandern zunächst etwas weniger anspruchsvoll über den Fuchsensattel auf die Nordseite des imposanten Felsriesen und halten uns in Richtung Prinz-Luitpold-Haus. Der Aufstieg unterhalb des Kalten Winkels bis über einen Felsrücken und hinüber zur Balkenscharte fordert unsere volle Konzentration, ehe wir unsere bereits bekannte Hütte erblicken. Heute jedoch markiert sie nicht unser Etappenziel – das erreichen wir erst rund zwei Stunden später unten im Tal am Giebelhaus. Von dort bringt uns ein Bus nach Hinterstein – dem Ziel unserer heutigen Etappe. Achtung: Der letzte Bus vom Giebelhaus nach Hinterstein fährt in den Sommermonaten kurz nach 18 Uhr - unbedingt die Zeit entsprechend einteilen!
Etappe 6 - Zipfelsfälle, Iseler, Kühgundkopf & Wannenjoch
- Länge: 13,6 km
- Höhe: ↑ 1.153 hm ↓ 926 hm
- Dauer: 7:00 h
Der sechste Tag auf dem Grenzgänger führt uns ein letztes Mal über die Grenze. Zunächst erwartet uns aber ein imposanter Wasserfall gleich zu Beginn der Etappe. Weiter geht es durch Wald und Wiesen zur Zipfelsalpe, auf deren aussichtsreichen Terrasse die Brotzeit schmeckt. Die Gipfelhänge des Iseler sind von hier aus bereits zu sehen. Weiter durch blumenreiche Wiesen gewinnen wir immer weiter an Höhe, bis wir am Gipfelgrat das erste Mal die Ortschaften Ober- und Unterjoch erkennen können. Wir folgen dem gesamten Gratverlauf teilweise ausgesetzt, teilweise steil, meist jedoch auf schönen Bergpfaden bis hinüber zum Kühgundkopf. Im Abstieg in Richtung Schattwald warten die letzten Drahtseile auf uns, bevor wir uns an der Wannenjochbahn entscheiden können, ob wir unseren Grenzgang mit einer gemütlichen Bahnfahrt ins Tal beenden oder aber die letzten Höhenmeter noch vollends zu Fuß zurücklegen möchten.