Die Alpen sind eine der wenigen Regionen in Zentraleuropa, in denen es noch weitgehend unberührte Naturlandschaften gibt. Hier leben etwa 30.000 Tier- und 13.000 Pflanzenarten. Der Tourismus ist in den Alpen die größte Einnahmequelle, aber auch einer der Hauptbelastungsfaktoren. So sind Schutzgebiete wie das Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen oder das Natura 2000-Gebiet Vilsalpsee für die Lebensraumsicherung von Arten wie Steinadler, Birkhuhn und Alpenschneehuhn unerlässlich.
Manche Arten leben nur kleinräumig im Bergwald auf Bergwiesen (Murmeltier) oder im Felsgelände (Alpensteinbock). Verschiedene Arten meiden dabei die Nähe des Menschen und sind als Kulturflüchter fast nur noch in den Alpen zu finden (Birkhuhn, Steinadler). Diese Arten benötigen ungestörte Rückzugsräume und auch Tageszeiten. Gerade die frühen Morgen- und späten Abendstunden sind für viele Arten wichtig für die Nahrungssuche. Pro 100 Meter Höhe nimmt die Temperatur um 0,5 Grad ab: Wenn es in Kempten auf 674 m 20 °C warm ist, sind es auf dem Hochvogel auf 2.592 m Höhe nur etwa 10 °C!
Die unterschiedlichen Temperaturen und Klimabedingungen bewirken charakteristische Vegetationszonen vom Tal bis zum Berggipfel. Wo es im Juli im Mittel kälter als 10 °C ist, wächst kein Wald mehr. Arten der höheren Lagen müssen an die extremen Witterungsbedingungen besonders gut angepasst sein. In Zukunft werden diese Kälte liebenden Arten durch den Klimawandel Lebensräume verlieren. Bei den Brutvögeln werden wohl Alpenschneehuhn und Schneefink am stärksten betroffen sein. Auch dem Murmeltier könnte es in manchen Teilräumen in Zukunft zu heiß werden.
Das im Jahr 1992 ausgewiesene Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen liegt im südlichen Oberallgäu an der Grenze zu Tirol und Vorarlberg. Das Gebiet gilt als das artenreichste deutsche Gebirge. Mit über 200 Quadratkilometer Flächengröße ist das zweitgrößte Naturschutzgebiet Bayerns auch NATURA 2000-Gebiet.
Bitte tragt beim Aufenthalt im Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen und Natura 2000 Vilsalpsee durch euer rücksichtsvolles Verhalten dazu bei, die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt der Allgäuer Alpen für uns alle zu erhalten:
• Bitte verlasst nicht die ausgewiesenen Wege.
• Pflückt keine Pflanzen und nehmt euren Abfall wieder mit ins Tal.
• Auch Zelten und Feuer machen ist im Naturschutzgebiet nicht erlaubt.
• Das Radfahren ist nur auf ausgewiesenen Radwegen zulässig, nicht auf den meisten Wanderwegen und schon gar nicht querfeldein! Bitte beachtet hier v.a. die Schutzgebietsschilder mit Zusatzinformation (z.B. „Radfahren frei bis Bärgundalpe“) am entsprechenden Eingang.
• Nehmt euren Hund bitte an die Leine.
Vielen Dank! Weitere Informationen findet ihr hier! www.allgaeuer-hochalpen.de