Bockkarscharte mit neuen Stufen

Ein Spektakel in Stein: Wenn unsere Wegebauer Steinstufen setzen, dann braucht es viel Kraft, eine Seilwinde - und den richtigen Blick für den richtigen Stein. Ein Besuch in der Bockkarscharte.

Zwei Schritte vor, einen zurück. Wer durch die Bockkarscharte in Richtung Prinz-Luitpold-Haus wandert, der hat vor dem dritten Etappenziel des Grenzgängers noch eine schweißtreibende Herausforderung von knapp 400 Höhenmetern vor sich. Bis vor einigen Jahren war man auf einem Trampelpfad im Geröllfeld bei maximaler Steigung unterwegs. Zwei Schritte vor, einen zurück eben. Ein Unterfangen, das aufgrund der Steigungsverhältnisse nicht ungefährlich, in jedem Fall aber richtig kräftezehrend war. Mit Steinstufen haben wir in der Bockkarscharte nunmehr einen sicheren Wegverlauf direkt an der Südflanke des Glasfelderkopfs realisiert.

Bereits vor sieben Jahren waren die Wegebauer des Forstunternehmens Finsterer schon einmal im oberen Bereich der Bockkarscharte am Werk. Das obere Drittel der Scharte wurde mit Steinstufen und Stahlseilen versehen. Welch immenser Schneedruck auf den Steinen lastet, zeigen die verbogenen Stahlbefestigungen für die Seile! Im Zuge des Grenzgänger-Projekts stand nun die Verbesserung der Wegsituation im mittleren Teil der Bockkarscharte an: Fast drei Wochen lang bauten die Finsterer-Jungs Steintreppen - ein echtes Spektakel!

Im Bockkar werden als Stufen taugliche Steine gesucht und gefunden und schließlich per Seilwinde an den vorgesehenen Ort "gelupft". Die Felsbrocken sind oft mehrere Zentner schwer und müssten flach und doch massiv genug sein, um am Glasfelderkopf "für die Ewigkeit" zum Liegen zu kommen. Augenmaß und viel Muskelkraft sind beim Einpassen der Steine gefordert, ehe das anschließende Verfügen der Stufen nurmehr ein Klacks ist. 

Insgesamt haben unsere Wegebauer über 100 Stufen aus Stein und knapp zwei Dutzend Eisentrittstufen verbaut - auf den Einbau von Stahlseilen haben wir aufgrund der sanfteren Neigung im mittleren Drittel der Scharte allerdings diesmal verzichtet. 

Da derzeit Hochsaison auf dem Grenzgänger und dem Jubiläumsweg ist, haben schon viele Wanderer die "neue" Bockkarscharte unter die Füße genommen. Damals wie heute gilt: Der Abstieg zum Prinz-Luitpold-Haus dauert eine knappe Stunde - und dann gibt es nichts Besseres als einen Kaiserschmarrn auf der Panorama-Terrasse der DAV-Hütte!